Baseljetzt – Weniger analog, mehr digital: Das Baselbiet auf dem Weg in die Zukunft

Bis 2032 will der Kanton Baselland seine Digitalisierungsstrategie umsetzen, berichtet Telebasel. Das ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Die Verantwortlichen sind sich aber einig: Der Kurs stimmt.

Weniger analog, dafür mehr digital. Unter diesem Motto will der Kanton Baselland seine Digitalisierungsstrategie «BL Digital+» vorantreiben. Bis 2032 investiert die Regierung rund 350 Millionen Franken, um die Verwaltung fit zu machen für die Zukunft. Für Regierungsrat Anton Lauber erfolgt dieser Wandel zum richtigen Zeitpunkt. «Die Digitalisierung hat riesige Schritte gemacht. Dieser Entwicklungsprozess lässt sich nicht mehr stoppen. Wer jetzt nicht auf den Zug aufsteigt, verliert den Anschluss und gerät ins Hintertreffen», sagt er.

«Die Digitalisierung hat riesige Schritte gemacht. Dieser Entwicklungsprozess lässt sich nicht mehr stoppen. Wer jetzt nicht auf den Zug aufsteigt, verliert den Anschluss und gerät ins Hintertreffen.»

Aus der Pandemie gelernt

Vor allem während der Coronapandemie habe man gemerkt, dass man viele Dinge recht bequem erledigen könne. So liessen sich beispielsweise sämtliche Härtefallregelungen und Soforthilfen unkompliziert auf digitalem Weg abwickeln. «Dabei stellten sich schnell die Fragen: Wieso kann ich eigentlich den Zahlungs- und Rechnungsverkehr nicht digital erledigen? Warum muss ich beispielsweise noch ein PDF einreichen?», sagt Lauber.

Der Finanzdirektor betont zwar, dass der Kanton weiterhin auch auf analogem Weg erreichbar sein werde. Der Fokus liege aber klar bei der digitalen Transformation. Ein wichtiger Teil ist dabei das «BL-Konto», auf dem künftig sämtliche Behördengänge online erledigt werden können. Das Bedürfnis der Bevölkerung nach einer solchen Plattform sei seit der Coronapandemie enorm gestiegen. «Das Ziel ist, dass ich mich auf meinen Konto anmelden kann, identifiziert werde und dann eine staatliche Leistung abrufen kann. Am Ende kommt man so medienbruchfrei an seine Dienstleistung heran», sagt Lauber.

Vorerst soll das «BL-Konto» bis anfangs 2024 auf kantonaler Ebene lanciert werden. Der Kanton verfolge aber die Idee, dass in naher Zukunft auch die 86 Baselbieter Gemeinden bei diesem Angebot ins Boot geholt werden.

Personalsuche läuft besser als erwartet

Alle Fäden bei der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie laufen bei Projektleiter Olivier Kungler zusammen. Der Generalsekretär der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Auch von der Personalsuche zeigt er sich positiv überrascht. «Das war eines unserer grossen Risikofelder, weil wir gewusst haben, dass wir nicht die einzigen sind, die Personal suchen», gesteht Kungler. «Erfreulicherweise ist aber ein grosser Rücklauf da, und wir werden alle offenen Stellen besetzen können.»

Jede Direktion sowie die Gerichte und die Landeskanzlei sollen nämlich einen Digital Transformation Manager (DTM) erhalten. Dieser soll mit seinem Team die jeweilige Dienststelle unterstützen. Ausserdem wird ein Amt für digitale Transformation geschaffen.


Jetzt sind die Mitarbeitenden gefragt

Ihre Arbeit als DTM in der Sicherheitsdirektion bereits aufgenommen haben Carmen Brun und Manoj Thanathethu. «Die öffentliche Verwaltung befindet sich in einem spannenden Umfeld. Der anstehende Wandel ist nicht nur technologisch, sondern auch kulturell geprägt. Das zu begleiten, reizt mich sehr», sagt Thanathethu.

Wie Carmen Brun konnte auch er bereits während der Projektphase an der Digitalisierungsstrategie mitwirken. Ihr Fokus richtet sich jetzt auf die Mitarbeitenden. «Sie müssen mitziehen in diesem Kulturwandel, damit die digitalen Prozesse durchgehend sinnvoll für alle Beteiligten umgesetzt werden können», sagt Brun.

Dass die Begeisterung durchaus vorhanden ist, haben die beiden bereits registriert. Auf Austauschplattformen konnte sich das Personal einbringen und mit der Thematik auseinandersetzen. Dabei ist die Wortmarke «BL Digital+» entstanden. «Mit dem Plus signalisieren wir: Digital können wir schon. Jetzt nehmen wir alle Mitarbeitenden mit auf den Weg, um einen möglichst guten Job für die Bevölkerung zu machen», sagt Brun.

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